Schröpfen

Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren, bei dem auf einem begrenzten Hautareal ein Unterdruck aufgebracht wird. Es wird in der Alternativmedizin eingesetzt und zählt dort zu den ausleitenden Verfahren. Die Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt. Unterdruck kann durch Feuer oder eine Absaugvorrichtung  am Glas erzeugt werden. Es gibt blutiges und trockenes Schröpfen sowie die Schröpfkopfmassage. Mein Anwendungsgebiet beschränkt sich auf drittgenanntes.

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Grundlage & Wirkung

 In früher Zeit haben die Menschen mit Steinmessern Verhärtungen an der Körperoberfläche (z. B. Furunkel oder Entzündungen) eingeritzt und mit dem Mund und dann später mit Kuhhörnern ausgesaugt. Schröpfen mit Schröpfköpfen wurde schon 3300 v. Chr. in Mesopotamien und durch griechische und ägyptische Ärzte im klassischen Altertum betrieben und war in ähnlicher Form auch bei den alten Chinesen bekannt. In der chinesischen Medizin ging man als theoretische Grundlage von einer Stagnation von Blut und Qi aus. Auch haben unabhängig von der europäischen Entwicklung die Schamanen vieler indigener Völker ähnliche Krankheitstheorien entwickelt. Sie praktizieren das „Aussaugen“ böser Geister und Miasmen bis heute.

 Die Lage der Schröpfstellen orientiert sich am Tastbefund, d. h. es wird im Bereich von Myogelosen (muskuläre Verhärtungen) geschröpft. Je nach Lage der Schröpfstellen lässt die Zuordnung über Hautareale (Haidsche Zonen) Rückschlüsse über die Funktion oder Beeinträchtigung von Organen zu, die dadurch behandelt werden. Lokal entsteht durch das Saugen beim Schröpfen ein Hämatom (Bluterguss) was die Durchblutung der verklebten Stellen begünstigt und das Gewebe wieder durchlässig macht für eine bessere Beweglichkeit.

 Eigenerfahrung

Gewebe mit Myogelosen (muskulräre Verhärtungen) und Verklebungen kann durch Schröpfen wunderbar gelöst und wieder durchblutet werden. Die Behandlung wird oft als angenehm mit einem wohlschmerz verbunden wargenommen, selten als unangenehm.

 Das durch die Behandlung entstandene Hämatom klingt in der Regel nach 3-4 tagen wieder ab


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